In den Randzonen der Millionenstadt Santa Cruz leben viele Kinder in prekären Verhältnissen. Eine grosse Anzahl von ihnen kommt aus zerbrochenen Familienverhältnissen, wo die Mutter oft alleine für den Unterhalt ihrer Kinder sorgen muss. Andere haben zahlreiche Geschwister und um die Familie versorgen zu können, müssen beide Elternteile arbeiten. In beiden Fällen müssen die Kinder tagsüber auf die liebevolle Begleitung ihrer Eltern verzichten. Im besten Fall sorgt eine Grossmutter oder Tante für sie, oder die nur ein paar Jahre älteren Geschwistern betreuen sie und kochen ihnen das Essen. Im schlimmsten Fall verbringen sie den Tag auf der Strasse oder werden mit einem Stück Brot und einem laufenden Fernseher allein in einem Zimmer eingeschlossen.
Um dieser Situation Abhilfe zu schaffen, haben die Mennonitengemeinden in Santa Cruz vor 10 Jahren einen Kinderhort eröffnet. Mittlerweile werden in diesem Zentrum ca. 80 Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren betreut. Jeweils von Montag bis Freitag verbringen sie den Tag im Kinderhort „Samuelito“, wo sie ganzheitlich umsorgt werden: sie bekommen 4 Mahlzeiten, erlernen die hygienischen Routinen, haben Zeit zum Spielen, Malen und Basteln und werden auf den Eintritt in die Schule vorbereitet. Um ihnen eine gesunde Grundlage für ihr geistliches Leben zu vermitteln, erzählen die Erzieherinnen ihnen biblische Geschichten, machen sie mit Jesus bekannt und geben ihnen auf verschiedenste Arten Gottes Liebe weiter.
Zusätzlich zur Betreuung der Kinder arbeitet der Kinderhort „Samuelito“ auch mit den Eltern, um ihnen zu helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern.
Die Betreuung eines Kindes im Kinderhort kostet ungefähr 100 SFr pro Monat. Davon werden 15 SFr von den Eltern bezahlt und der Staat unterstützt die Arbeit mit ca. 20 Sfr pro Kind. Für den restlichen Betrag ist der Kinderhort auf Spenden angewiesen.