23.02.2021
Strickgruppen verbinden Menschen hier und anderswo
Die Strickgruppen in unseren Gemeinden finden Gemeinschaft und Wärme, wenn sie zusammen für Menschen in der weiten Welt warme Kleidungsstücke stricken und so ihnen helfen gegen die Kälte, welche sie umgibt.
Im Jahr 2020/21 sind auch die Strickgruppen betroffen von den Einschränkungen die durch die Covid19-Pandemie verursacht werden. Sie können sich nicht mehr als Gruppen treffen und zusammen stricken und Gemeinschaft pflegen. Dieses Zusammensein war jeweils gemütlich und spannend zugleich. Man konnte austauschen und ging bereichert wieder nach Hause.
Es gibt einige Strickerinnen die durch die Nothilfe-Website auf unsere Aktionen aufmerksam gemacht werden und anfragen, was wir brauchen können und so haben sie Pullover und Mützen gebracht. So entstehen neue Kontakte und wir erhalten mehr Strickartikel, um noch mehr Menschen in Not zu helfen.
Jetzt stricken die meisten Zuhause für sich. Stricken ist ein altes Handwerk das hoffentlich noch lange weiter gepflegt wird. Für Flüchtlinge und bedürftige Familien in Jordanien wurden so 338 Käppli und 244 Paar Kindersocken gestrickt.
Aber auch Decken und grosse Socken wurden gestrickt, diese sind verpackt in 36 Schachteln. Sie warten auf den Transport nach Tirana, Albanien. Dort werden. Die Pandemie und politische Situation haben den Transport etwas verzögert.
Wie wichtig das Stricken in dieser Pandemiezeit ist, zeigt folgende Geschichte:
Mina ist 94 Jahre alt und lebt in einem Altersheim. Ihre grosse Abwechslung in dieser speziellen Zeit, wo sie kaum Besuch empfangen kann ist das Stricken. Diese Tätigkeit verkürzt ihre Tage, gibt ihr Tagesstruktur und Sinn, sie kann so etwas machen was gebraucht und geschätzt wird.
Ja es bedeutet für sie Lebensqualität noch etwas zum Leben von anderen Menschen beitragen zu können.
So freut sie über Wolle die man ihr bringt und die sie dann in Socken, Käppli, Pullover oder andere Artikel verstrickt – gerade zu dem, was eben gefragt ist. Und nicht nur das, beim Stricken denkt sie sich aus wer dies wohl tragen wird und hofft, dass es diese Person erfreuen und wärmen wird an Leib und Seele – eine Win-Win Situation im wahrsten Sinn des Wortes!
Bei vielen Strickenden tönt es ähnlich.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen Strickerinnen. Pflegen wir den Kontakt untereinander nun per Telefon oder Internet oder in kleinen Gruppen bis wir uns in grossen Gruppen wieder treffen können.
Herzlich, Marianne Rediger
Herbst 2020
Info: für 2020 gehen Strickwaren mit der diesjährigen Kesselaktion nach Jordanien.
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Stricken schlägt Brücken zu Menschen hier und dort
Seit einigen Monaten zieht sich das „Stricken“ wie ein roter Faden durch unsere Gemeinden und darüber hinaus. Dieser Faden verbindet West und Ost, Nord und Süd zu einem Gewebe und vermittelt den Empfängern der Socken und Decken, meist Flüchtlingen: Wir denken an euch und teilen Zeit mit euch, wir vergessen euch nicht!
Stricken verbindet Menschen
In unsern Gemeinden erfahren Strickgruppen eine Renaissance. Es macht Freude zu stricken im Wissen, dass die Sachen, die wir stricken gebraucht werden. So verbindet die Hilfe für Andere auch uns miteinander. Beim Stricken lassen viele auch ihre Gedanken und Gebete einfliessen. Es ist dieser verbindende Faden der Anteilnahme, der eingewoben wird und die Empfänger spüren lässt, dass sie nicht vergessen werden. Stricken verbindet aber auch Generationen untereinander und schafft Beziehungen. Ein Grosskind kommt zur Grossmutter und fragt: Kannst du mir das Stricken lehren, meine Mutter weiss nicht wie, ich möchte eine Decke stricken für Menschen, die frieren. Die Grossmutter führt die Enkelin ins Stricken ein und so nebenbei werden zahlreiche Erfahrungen mit Gott und Geschichten über die Welt ausgetauscht.
Stricken sprengt Gemeindegrenzen
Stricken schafft auch gegen aussen neue Kontakte. Eine Strickerin aus der Gemeinde Brügg besucht einen Malkurs und erwähnt, dass sie für Flüchtlinge strickt. Darauf zeigt eine Kursteilnehmerin Interesse daran und beginnt für die Sockenbox Brügg Socken zu stricken: Sie erzählt davon in ihrem Bekanntenkreis und die Folge davon ist, dass ein Frauenverein Feuer fängt und mit Stricken beginnen will.
Stricken sensibilisiert
Eine Hobbystrickerin aus dem Raum Basel, hört von dieser Strickaktion und da sie gerne strickt, nimmt sie ihre Arbeit mit in die Ferien nach Griechenland. Wie sie so am Strand sitzt und den Sonnenuntergang geniesst, sieht sie weit draussen etwas Schwimmendes.“Es sieht aus wie ein Stück Holz“, wundert sie sich. Am nächsten Tag erfährt sie, dass ein Flüchtling, vermutlich aus Syrien, tot an Land geschwemmt wurde. Dieses Erlebnis berührt sie tief im Innersten, denn sie strickt Socken für Flüchtlinge in Syrien.
Marianne Rediger